Wo beginnt die Nacht – Sven Haupt

Wo beginnt die Nacht – Sven Haupt

»Hören Sie«, begann das seltsame Wesen. Es nahm die Brille ab und versuchte, vernünftig zu klingen. »Aus Ihren Unterlagen geht ganz klar hervor, dass Sie keinerlei offizielle Legitimation besitzen. Der Zustand Ihrer Verwaltungseinheit ist gelinde gesagt beklagenswert. Kein Haus sollte wie ein führerloses Schiff durch die Existenzebenen treiben. Ihr sogenannter Personalstab besteht aus einem jämmerlichen Alkoholiker im Exil und einer impertinenten Katzendame, die sich für etwas Besseres hält, weil sie die Flügel des Adels trägt. Kein Wort dabei über Ihre sogenannte Haushälterin, von der Ihnen wirklich niemand abkauft, dass sie ein Mensch ist. Es wäre für uns alle viel einfacher, wenn Sie akzeptieren, dass Ihr Universum am Ende ist. Ihr Gesuch um die Rettung der letzten beiden Zeitlinien ist lachhaft, das müssen Sie doch einsehen. Die ewige Nacht wird kommen, ob Sie das nun wollen oder nicht.«

Nach „Stille zwischen den Sternen“ (ausgezeichnet mit dem Deutschen Science-Fiction Preis 2022) liefert Autor Sven Haupt nun mit „Wo beginnt die Nacht“ eine einzigartige Scifi-Fantasy-Geschichte mit verblüffenden Charakteren und einem erstaunlichen Setting ab.

Cover

Auf dem Cover sieht man eine junge Frau in einer Fantasyuniform, in Gedanken auf einem Felsen sitzen. Dabei sitzt eine weiße Katze mit Flügeln, die eine große Rolle in der Handlung spielen wird. Der Hintergrund ist als Sonnenuntergang gestaltet. Ein passendes Bild zu einem einzigartigen Buch.

Rezension

Sven Haupt hat es wieder geschafft, den Leser in eine Welt – eher zig Welten mitzunehmen, die unterschiedlicher und verrückter gar nicht sein können.

Eine junge Frau Clawdia, die die Ordnung der Zeiten wieder herstellen soll. Der dauerbetrunkener Arzt Nikolas der keine Lust auf alles hat und einfach nur in sein Leben zurück möchte und eine Haushälterin, die allen Anschein nach nicht wirklich eine ist, oder doch? Die eine Katze Josefin mit Flügeln, die nicht das ist was sie vorgibt zu sein.

Allein der Mix der Protagonisten ist wieder einfach verrückt. Man springt von einer Welt in die nächste, mit einem Haus das durch die Zeit reist – oder ist es doch auf einem Planeten, oder lebt es? Denn mal hat es mehrere Stockwerke, dann ist es wieder eine Art Farmhaus oder  besitzt einen massiven Keller.

Die Charaktere treffen auf unterschiedlichste Weisen auf das Haus, entweder sie erscheinen einfach dort oder treten einfach durch eine Tür, die dort endet.

Vieles bleibt auch am Ende ein Rätsel, oder man meint es nur.

Der Klappentext an sich lässt allerdings nicht viel auf die Handlung schließen, was aber auch – zumindest mich – neugierig auf die Geschichte gemacht hat.

Der Leser wird in die Entwicklungen mit einbezogen und wächst mit Clawdia, in ihre Rolle des Ankers hinein. Geht auf Erkundungstouren durch das Haus oder lernt andere Welten kennen.

Mein Fazit

Es ist wieder eine Geschichte, die man sacken lassen muss. Nach Sven Haupts Werken brauche ich ein wenig Erholung – auch diese Geschichte ist wieder ungemein fesselnd und bleibt einem im Gedächtnis.

Eine definitive Leseempfehlung, einfach mal den Sprung in die Zeiten wagen und mit dem Haus losfliegen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert